Der Brunch und seine Geschichte
Wer jetzt denkt, der Brunch wäre ein kulinarischer Trend, der sich erst mit Ende des 20. Jahrhunderts entwickelt hätte, irrt gewaltig. Denn schon rund 100 Jahre früher, also im ausgehenden 19. Jahrhundert tauchte das Wort „Brunch“ in einem Artikel in einer englischen Jagdzeitschrift auf. Autor des Artikels war ein gewisser Guy Beringer, leidenschaftlicher Jäger und gelegentlich wohl auch ein ebenso leidenschaftlicher Langschläfer, der 1895 lobte, dass der Brunch sonntags erlaube, etwas später aufzustehen.
Seinen weltweiten Siegeszug feierte der Brunch übrigen erst in den 1930er Jahren, als die Amerikaner das Brunchen für sich entdeckten. Diesem Umstand ist es wohl auch zu verdanken, dass sich im deutschsprachigen Raum als Übersetzung für „Brunch“ schnell „Frittagessen“ breit machte, obwohl man beim Brunchen natürlich viel köstlichere Dinge als Fritten servieren kann. Inzwischen bietet fast jedes bessere Hotel sonn- und feiertags einen Brunch an – und das meistens in Form eines As-much-you-can-eat-Büffets.